Apple enthüllt revolutionäre KI-Funktionen für iOS 18

Auf der diesjährigen WWDC hat Apple endlich seine lang erwartete KI-Strategie enthüllt. Mit iOS 18 führt das Unternehmen eine Reihe von KI-gestützten Funktionen ein, die das iPhone-Erlebnis grundlegend verändern sollen. Die Neuerungen, die unter dem Namen "Apple Intelligence" zusammengefasst werden, stellen die größte Überarbeitung des Betriebssystems seit Jahren dar.

Lokale Verarbeitung als Schlüsselmerkmal

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern setzt Apple bei seiner KI-Strategie stark auf die lokale Verarbeitung direkt auf dem Gerät. Dies ist nicht nur ein technisches Detail, sondern ein grundlegender Unterschied im Ansatz. "Wir glauben, dass KI am besten funktioniert, wenn sie persönlich ist - und nichts ist persönlicher als die Verarbeitung direkt auf Ihrem eigenen Gerät", erklärte Craig Federighi, Apples Senior Vice President of Software Engineering, während der Präsentation.

Die meisten KI-Funktionen werden direkt auf dem Gerät ausgeführt, was bedeutet, dass keine Daten in die Cloud übertragen werden müssen. Dies bringt nicht nur Datenschutzvorteile, sondern ermöglicht auch die Nutzung ohne Internetverbindung. Für komplexere Aufgaben bietet Apple jedoch auch Cloud-basierte Funktionen an, betont aber, dass der Datenschutz stets oberste Priorität hat.

Die wichtigsten neuen Features im Überblick

Siri-Neugestaltung

Siri erhält das wohl größte Update seit seiner Einführung. Der Sprachassistent nutzt nun ein fortschrittliches großes Sprachmodell (LLM), das sowohl lokal als auch in der Cloud läuft. Siri kann jetzt Kontextinformationen aus dem Bildschirminhalt nutzen, komplexere Fragen beantworten und sogar Apps steuern. Die visuelle Darstellung wurde ebenfalls überarbeitet - statt des bisherigen kreisförmigen Designs erscheint Siri nun als subtile Leuchtlinie am unteren Bildschirmrand.

Intelligente Textbearbeitung

Die Texteingabe in iOS 18 wird durch KI-Funktionen erheblich verbessert. Das System kann Texte umschreiben, zusammenfassen, korrigieren und sogar den Tonfall anpassen. Besonders beeindruckend ist die Möglichkeit, lange E-Mails oder Dokumente mit einem Klick auf die wesentlichen Punkte zu reduzieren oder einen informellen Text in eine formelle Geschäftssprache umzuwandeln.

Foto- und Bildbearbeitung

Die Fotos-App erhält leistungsstarke KI-Funktionen zur Bildbearbeitung. Objekte können einfach aus Bildern entfernt oder verschoben werden, und das System füllt den Hintergrund nahtlos aus. Eine neue "Clean Up"-Funktion kann störende Elemente wie Strommasten oder Mülltonnen aus Landschaftsaufnahmen entfernen. Zusätzlich wurde die Suchfunktion verbessert, sodass Nutzer ihre Fotobibliothek mit natürlicher Sprache durchsuchen können, z.B. "Finde das Foto von mir am Strand mit dem roten Sonnenuntergang".

Intelligente E-Mail-Verwaltung

Die Mail-App in iOS 18 kann eingehende E-Mails automatisch kategorisieren und priorisieren. Besonders nützlich ist die neue Zusammenfassungsfunktion, die lange E-Mail-Threads auf die wesentlichen Informationen reduziert. Für Vielschreiber gibt es einen intelligenten Antwortgenerator, der passende Antworten basierend auf dem Inhalt der E-Mail und dem persönlichen Schreibstil vorschlägt.

Systemvoraussetzungen und Verfügbarkeit

Nicht alle iPhones werden von den neuen KI-Funktionen profitieren können. Apple hat bestätigt, dass für die vollständige "Apple Intelligence"-Erfahrung mindestens ein iPhone 15 Pro oder Pro Max mit A17 Pro Chip erforderlich ist. Ältere Modelle ab dem iPhone 12 erhalten einige der weniger rechenintensiven Funktionen, aber nicht das vollständige Paket.

iOS 18 wird im Herbst 2025 als kostenloses Update verfügbar sein. Eine öffentliche Beta-Version soll bereits im Juli veröffentlicht werden, wobei Apple darauf hinweist, dass nicht alle KI-Funktionen in der Beta enthalten sein werden.

Fazit: Apple's später, aber durchdachter Einstieg in die KI-Welt

Mit iOS 18 und Apple Intelligence betritt Apple zwar später als die Konkurrenz die Bühne der KI-gestützten Betriebssysteme, bringt aber einen durchdachten und auf Datenschutz fokussierten Ansatz mit. Die Mischung aus lokaler Verarbeitung und Cloud-Funktionen könnte für viele Nutzer der richtige Kompromiss sein. Ob Apple damit den Rückstand zu Google und anderen KI-Vorreitern aufholen kann, wird sich zeigen - der Ansatz ist jedenfalls vielversprechend und typisch Apple: Nicht der erste sein, aber mit einem durchdachten Gesamtkonzept überzeugen.

Sophia Müller

Über die Autorin

Sophia Müller

Sophia ist Chefredakteurin bei TechAustria und hat sich auf mobile Betriebssysteme und KI-Entwicklung spezialisiert. Mit über 15 Jahren Erfahrung im Technologiejournalismus verfolgt sie die Entwicklungen bei Apple seit dem ersten iPhone.

Kommentare (5)

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Andreas Huber 24. Juni 2025, 14:32

Interessanter Artikel! Ich bin gespannt, wie gut die lokale KI-Verarbeitung auf älteren iPhones funktionieren wird. Hat jemand Erfahrungen mit der Beta?

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Marie Schmidt 24. Juni 2025, 15:17

Endlich holt Apple bei KI auf. Ich nutze Google Pixel und die KI-Funktionen dort sind seit Jahren beeindruckend. Bin trotzdem neugierig, wie Apple den Datenschutz umsetzt.

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